Stadtbüttel Lorenzo geht in den Ruhestand
Bild 1: Von wegen alter Mann!
Bild 2: Die vier Weinbrandbohnen (v.l.n.r.) – Steffen Lorenz, Frank Hohlfeld, Henry Rasch und Karl-Heinz "Charly" Kieslich – können auch a cappella
Bild 3: Vorbild (Zukunft!?) und Realität (v.l.n.r): „Herbert“ Statler und „Charles“ Waldorf sowie Thomas Binder und Steffen Lorenz
Bild 4: Charlotte de Cognac in ihrem Element …
Am Sonntag, dem 27. April fand der wohl allerletzte „Kabarettistische politische Frühschoppen“ mit Stadtbüttel Lorenzo alias Steffen Lorenz statt. In bewährter Form wurde er dabei musikalisch von den „Weinbrandbohnen“ – Frank Hohlfeld, Henry Rasch und Karl-Heinz "Charly" Kieslich – und natürlich von Charlotte de Cognac alias Ina Förster begleitet.
Als Gast hatte Thomas Binder, der Kamenzer Stadtarchivar, der mit Stadtbüttel Lorenzo als eine Art Wiedergänger des berühmten Alt-Herren-Paares aus der Muppetshow – Waldorf & Statler – einen furiosen Auftritt, bei dem sich die beiden Herren über die letzten Dinge des Lebens austauschten.
Furios war die ganze Veranstaltung sowohl von der Länge als auch – und das vielmehr – durch den Auftritt von Stadtbüttel Lorenzo, der gefühlt kein Thema oder Problem ausließ, welche er auf seine komische und pointierte Art und Weise aufs Korn nahm. Außerdem wissen wir jetzt, dass wir es dem damaligen sowjetischen Regierungschef Nikita Sergejewitsch Chruschtschow bzw. seinem Nachgeben in der Kuba-Krise 1962 zu verdanken haben, dass es den Stadtbüttel Lorenzo heute gibt.
Neben dem Verhältnis von Mann und Frau, Familie und Erziehung, dem Älterwerden, Politik, Gesundheitswesen, lokalen Bezügen (z.B. die zukünftige Oberbürgermeisterwahl und andere Stadtgespräche) widmete er sich auch den „harten“ Themen wie Migration, der „Kriegstüchtigkeit“ oder dem Gendern (Hier fragte er in seiner Art nach, ob dies die richtige Schwerpunktsetzung bei der Frage der Gleichberechtigung sei.) Manchmal blieb einem auch das Lachen im Halse stecken.
Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, auch durch die Firma Complex, die für die entsprechende Technik sorgte, sowie durch die gastronomische Betreuung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flair-Hotel Kamenz (ehemals „Stadt Dresden“).
Dass der sich abzeichnende Ruhestand des Oberbürgermeisters Roland Dantz ebenfalls eine gewichtige Rolle spielte – sowohl in der Rückschau als auch mit der Frage, was dieser ab dem 1. Dezember 2025 so anfangen werde (Derzeit wird in Rom ja ein neuer Vertreter für das Amt des Papstes gesucht …) – war nachvollziehbar. Und nicht nur deswegen dankte Roland Dantz dem Stadtbüttel Lorenzo am Ende der Veranstaltung für seine jahrelange humorvolle (in allen Schattierungen des Humors) Begleitung des Stadtgeschehens und der großen Politik. Quasi als (Überlebens-)Elixier überreichte er ihm – unter stehenden Ovationen – ein Fässchen des „Wunderwassers“ alias „Jubiläumsbier Kamenz 800“ von der Meissner Schwerter Privatbrauerei.
Und wenn man die Ankündigung genau liest („wohl“) und das Abschlussbild betrachte – besonders die vier Großbuchstaben – dann besteht berechtigte Hoffnung, den Stadtbüttel Lorenzo in den nächsten Jahren noch einmal wieder zu treffen.
Mit einer musikalischen Hommage an seine Heimatstadt Kamenz und die Lausitz sowie an Otto Walkes („Bin ein kleiner Friesenjung“), der vielleicht oder sicherlich auch eine Inspirationsquelle war, verabschiedete sich Stadtbüttel Lorenzo für diesen Tag mit dem doppeldeutigen Song „Bin ein kleiner Lausejung“, der auch noch einmal andeutete, wie er mit der Welt, die ihn (und uns) umgibt, umgeht.
Also: Mach’s gut Stadtbüttel Lorenzo, aber komm bald wieder!
Bild 1: Arriverderi, Roland, das war der letzte Danz (sächsisch).
Bild 2: Unter stehenden Ovationen ...
Bild 3: ... bedankt sich OB Dantz beim Stadtbüttel Lorenzo
Bild 4: Der Ausblick auf das Festwochenende vom 16. bis zum 18. Mai 2025