"Zur Ortsentwicklung im Kamenzer Ortsteil Brauna“- Pressemeldung der Stadt Kamenz
Zur Ortsentwicklung im Kamenzer Ortsteil Brauna (Kopie)
Nachfolgend findet sich die Pressemitteilung der Stadtverwaltung Kamenz zur Ortsentwicklung im Kamenzer Ortsteil Brauna bzw. zu den entsprechenden Entscheidungen des Kamenzer Stadtrates.
Pressemitteilung der Stadtverwaltung
"Zur Ortsentwicklung im Kamenzer Ortsteil Brauna“
Die Stadt Kamenz hat sich schon vor längerer Zeit dafür ausgesprochen, für einen größeren Teilbereich der Ortslage Brauna ein Bauleitplanverfahren durchzuführen. „Ziel ist es“, so die Dezernentin für Stadtentwicklung und Soziales, Frau Andrews, „unterschiedliche Nutzungen zu harmonisieren. Dieser Bereich ist von bestehender Wohnnutzung, landwirtschaftlicher Nutzung, Leerständen und zum Teil maroder Bausubstanz geprägt, so dass eine ganzheitliche Entwicklungsperspektive erforderlich ist. Es ist geplant, eine langfristig tragfähige städtebauliche Struktur bzw. Nutzung zu entwickeln, was in den vergangenen Jahren insbesondere aufgrund der Finanzlage der ehemaligen Gemeinde Schönteichen nicht möglich war. Dies vorausgeschickt, konnten die bisherigen Planungen bereits so weit verdichtet werden, dass das Gebiet vorrangig der Wohnnutzung dienen wird, wobei der denkmalgeschützte Bereich des Schlosses und des Ritterguts mit den zugehörigen Parkanlagen wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen.“
In öffentlichen Beratungen des Ortschaftsrates Brauna wurden unter Einbeziehung der Einwohnerschaft die vorliegenden Planungsansätze erörtert. Mit Erstellung der Bauleitplanung ist das Büro „Dr. Braun & Barth – Architektur Städtebau Dorfplanung“ in Dresden als sehr renommiertes und erfahrenes Büro beauftragt. Die städtebauliche Entwicklung im Ortsteil Brauna wird damit auch auf Grundlage der gesamtstädtischen Entwicklung betrachtet und es ist das erklärte Ziel, nachhaltige Lösungen zu schaffen.
Zur Sicherung der anspruchsvollen städtebaulichen Zielsetzungen hat der Stadtrat der Stadt Kamenz eine Veränderungssperre beschlossen. In diesem Planungsprozess wurde durch den Freie Alternativschule Kamenz e.V. (FAS e.V.) für das Gebäude des ehemaligen Schlosses im Ortsteil Brauna ein Bauantrag zur Nutzungsänderung für das ehemalige Kinderheim im März 2020 eingereicht. Im Zuge der Einreichung des Bauantrages wurde außerdem der Antrag auf Ausnahme von der Veränderungssperre gestellt. Der Stadtrat der Stadt Kamenz hat in seiner Beratung am 03.06.2020 zunächst den Antrag auf Ausnahme von der Veränderungssperre abgelehnt. Um aber nicht eine sofortige Abweisung des Bauantrags des FAS e.V. zu bewirken, wurde in einem weiteren Beschluss die Veränderungssperre aufgehoben und der Stadtrat der Stadt Kamenz hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, als Minus zu einer Ablehnung des Bauantrags einen Antrag auf Zurückstellung des Bauantrages des FAS e.V. (nach § 15 BauGB) für die Dauer von bis zu zwölf Monaten gegenüber der zuständigen Bauaufsichtsbehörde, dem Landratsamt Bautzen, zu stellen.
Obwohl das Angebot einer Freien Schule in der Stadt Kamenz eine Bereicherung der Bildungslandschaft in Kamenz darstellen würde und die Initiative grundsätzlich zu begrüßen ist, musste nach eingehender Prüfung festgestellt werden, dass aus stadtplanerischer Sicht und wegen der schwierigen Erschließungssituation an dem geplanten Standort im historischen Ortskern von Brauna die Umsetzung der Freien Schule derzeit nicht möglich erscheint.
Die Stadt Kamenz unterstützt selbstverständlich – wie bisher – den Antragsteller weiter bei der Suche nach einem geeignetem Standtort im Stadtgebiet, vorrangig im Kerngebiet von Kamenz.
Der Planungsprozess selbst zum Bauleitverfahren „historischer Ortskern“ wird unter Einbeziehung interessierter Bürger, der Grundstückseigentümer und Grundstücksnutzer gemeinsam mit dem Ortschaftsrat und den städtischen Ausschüssen intensiv fortgeführt.