Ort: Stadtwerkstatt Kamenz - Bürgerwiese e.V.
Falk Mrázek – als Teenager im DDR-Knast. Autorenlesung
Falk Mrázek – als Teenager im DDR-Knast. Wie hart und wie systematisch ging die SED gegen Jugendliche vor? Am 25.10. wird in der Stadtwerkstatt, Pulsnitzer Straße 17, um 19 Uhr eine Autorenlesung und Gespräch mit Falk Mrázek stattfinden. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung statt. Der Eintritt ist frei.
Falk Mrázek gerät als Teenager in der DDR früh in Konflikt mit dem Staat. Geboren 1960 in Radeberg und aufgewachsen in Bischofswerda, sieht er bereits als junger Mensch den Widerspruch zwischen den Ansprüchen des sozialistischen Staates und der Realität. Mit einer demonstrativen Aktion an der Berliner Mauer im Jahr 1978 will er den Ausreiseantrag seiner Eltern unterstreichen – damals ist er 17 Jahre alt. Er zwängt sich durch die Grenzabsperrung am Brandenburger Tor und läuft mit erhobenen Händen Richtung Westen, auf einen Wachposten zu.
Was darauf folgt, sind endlose Verhöre und ein Urteil zu 14 Monaten Haft wegen Republikflucht. Mrázek erlebt eine Odyssee durch verschiedene Gefängnisse der DDR. Als politischer Gefangener muss er unter anderem im Chemiekombinat Bitterfeld Schwerstarbeit verrichten. Schwere Unfälle und Verletzungen gehören dabei zum Arbeitsalltag. Über den Häftlingsfreikauf durch die Bundesrepublik Deutschland gelangt er schließlich in den Westen und beginnt ein Leben in Freiheit.
Wie hart ging die DDR gegen Jugendliche vor? Was passierte mit Jugendlichen, die mit dem System in Konflikt kamen? Diese Fragen diskutieren wir gemeinsam mit Falk Mrázek nach der Lesung aus seinem Buch „Erwachsenwerden hinter Gittern – Als Teenager im DDR-Knast“.