Ort: Lessing-Museum Kamenz/Röhrmeisterhaus
Geburtstagsfeier für Lessing mit dem Schriftsteller Ralph Grüneberger aus Leipzig
Vor allem den mit Sachsen verbundenen Literaten hat Ralph Grüneberger in seinem im Gmeiner Verlag erschienenen Reiseführer „Lieblingsplätze Sachsen“ viel Raum gegeben, ebenso der Architektur, Religions- und Industriegeschichte, Musik und Gartenkunst. Aber die Namen von Ringelnatz, Kästner, Göschen, Gellert und eben auch Lessing bestimmen den Tenor der Sachsen-Reise. Und natürlich benennt er die Lebensstationen des Kamenzers, der sich nach seinem Studium in Leipzig weitgehend von Sachsen entfernt hat. Doch wie in jeder guten Beschreibung einer historischen Persönlichkeit darf das Menschliche nicht fehlen. Ralph Grüneberger lässt es den Leser über Lessing erfahren.
Von Geschichtsschreibung geprägt ist auch Grünebergers neuer Roman „Lisa, siebzehn, alleinerzogen“. Seine Protagonistin Lisa wurde zwar fast ein Vierteljahrtausend nach Gotthold Ephraim Lessing geboren, aber auch ihr Leben wird bestimmt vom Agieren ihrer Vorfahren, wenngleich kein Bürgermeister und kein Theologe unter ihnen ist. Ihr Vater Frank Lettner ist, als junger Soziologe, nach einer Vortragsreise im Westen geblieben, als sie vier Jahre alt war. Und von ihrem „Opa Horst“ wird zwar dem Leser, aber ihr nicht bekannt, dass er als 16-Jähriger und ehemaliger Hitlerjunge verdächtigt wurde, den Wehrwölfen anzugehören und zur Zwangsarbeit nach Sibirien deportiert wurde. Wie über so vieles in deutschen Familien wird darüber nicht gesprochen. Ralph Grüneberger, geb. in Leipzig, lebt dort als Schriftsteller und Herausgeber. Ehrenvorsitzender der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik.; unlängst wurde er in das Präsidium des PEN-Zentrums Deutschland gewählt.
Eintritt: 5,00 €, Ermäßigungsberechtigte: 3,00 €