Ort: Röhrmeisterhaus/Lessing-Museums Kamenz

"Imhier & Dort und Nirgendssonst - Neue Nomadentexte" Schriftstellerlesung mit Roman Israel

: Unterwegs zu sein, danach sehnt sich wohl jeder einmal. Doch können Sie sich vorstellen drei Jahre lang nur zu reisen, ohne feste Wohnung, nur aus dem Koffer lebend? Der Schriftsteller Roman Israel hat genau das getan. Mit Zug und Flixbus war er auf Achse. Von Leipzig nach Berlin, dann nach Prag, zurück nach Berlin, in die Lausitz, das Muldental, wieder Leipzig, über Berlin nach Brünn, nach Breslau, ins Riesengebirge und anderswohin.

Ein riesiger Erfahrungsraum für Literatur, in den er sich damit begeben hat. Entstanden sind daraus neue Nomadentexte: Gedichte, Geschichten, lyrische Skizzen und Destillate voll Nah- und Fernweh, aus denen Roman Israel am Mittwoch, dem 22. September 2021, um 19.00 Uhr im Röhrmeisterhaus des Lessing-Museums   lesen wird. Die Texte Israels knüpfen nicht nur in moderner Form und äußerst unterhaltsam an die Traditionen der Reiseliteratur an, sondern sie stellen auch die Frage, was im besten Sinne eigentlich lebensnotwendig ist.

Im zweiten Teil der Lesung stellt der Autor seinen 2017 erschienen Roman „Flugobst“ vor. Er spielt in einem fiktiven Ort in der Lausitz an der deutsch-tschechischen Grenze zu Beginn der 1990er Jahre und basiert auf einem Vater-Sohn-Konflikt. Humorvoll spürt Israel dabei den kleinen und großen Absurditäten des Alltags jener Zeit nach. Eigenes Erleben ist dabei die Grundlage des Romans, denn Roman Israel wurde 1979 in Löbau geboren. Später studierte er Physik, Germanistik und Philosophie in Dresden. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Berlin und Leipzig.

Israel spürt mit seinem Schreiben den Humor auf, der vielen Situationen innewohnt. Das teilt er mit Kabaretttexten, ohne dabei auch von deren Verfallsdatum aufgrund ihrer Aktualität betroffen zu sein. Nicht erst seit den Corona-Einschränkungen experimentiert der Autor mit neueren Formen der Literatur und ihrer Präsentation wie Gedichtfilmen und Foto-Lyrik-Projekten. U. a. ist er auch Mitglied verschiedener Lesebühnen wie zum Beispiel Sax Royal in Dresden oder der Reformbühne Heim und Welt in Berlin.

Dass Literatur vor allem auch Vergnügen bereitet – eine Forderung, die schon Lessings Vorläufer und späterer Widersacher Gottsched aufstellte – können Sie an dem Abend mit Roman Israel erleben!

Die Lesung ist eine gemeinsame Veranstaltung des Sächsischen Literaturrates und des Lessing-Museums. Karten für 3,00 € (1,50 € für Ermäßigungsberechtigte) gibt es im Vorverkauf im Lessing-Museum und an der Abendkasse.

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