Kita "Sonnenschein" feiert 30jähriges Jubiläum

30 Jahre Kindergarten „Sonnenschein“ und ein Abschied

Zu Beginn der Jubiläumsveranstaltung wurde Marita Großmann verabschiedet. Sie gehört zum Urgestein der Einrichtung „Sonnenschein“ und es war ihr anzumerken, wie bewegt sie war. Die jetzige Leiterin der Einrichtung, Anja Stiller, beschrieb ihre scheidende Kollegin mit warmen Worten. Besonders hob sie deren Gelassenheit hervor, ihre Beliebtheit bei den Kindern und Arbeitskollegen. Das dies stimmte, konnte man an der langen Gratulationsparade der Kinder sehen, bei der jedes Kind „ihrer“ Erzieherin eine Blume überreichte. Zu guter Letzt sangen die Kolleginnen der Einrichtung zum Abschied ein Lied für Marita Großmann. Es waren Momente, die ihr sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden.

In seiner kleinen Rede anlässlich des Jubiläums erinnerte Oberbürgermeister Roland Dantz an die „wilden Jahre“ um 1990 als viele Erzieherinnen erneut einen Abschluss machen mussten, um unter den neuen Bedingungen weiter arbeiten zu dürfen. Die Kindereinrichtung „Sonnenschein“, noch zu DDR-Zeiten geplant, ersetzte drei andere Einrichtungen im Stadtgebiet (Jesau, Körnerstraße und Güterbahnhofstraße) und wurde Ende August 1991 eröffnet. Die Kosten beliefen sich damals auf ca. 2,7 Mill. (vermutlich) DM. Heute lautet die genaue Bezeichnung „Integrationskindertagesstätte, Sonnenschein‘“. Sie verfügt über eine Kapazität von 119 Plätzen, von denen aktuell mit 24 Kinderkrippen-, 76 Kindergarten- und 4 Integrationsplätzen, insgesamt also 104 Plätzen belegt sind.

Diese Einrichtung war immer wichtig für die Stadt Kamenz, gerade in einem Gebiet mit vielen jungen Familien. Das zeigt sich auch daran, dass beständig Geld investiert wurde, um das Gebäude u.a. auf den neuesten Sicherheitsstandard zu halten, so z.B. mit der Errichtung eines zweiten Rettungsweges sowie der Fassadensanierung in den Jahren 2003 und 2005/6 mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von immerhin 277.000 Euro. Und ab 2022 werden voraussichtlich Planungsleistungen zur Sanierung/Modernisierung und zur Erweiterung der Einrichtung beauftragt werden für eine Baumaßnahme deren Kosten ca. bei 1,4 Mill. Euro liegen werden. In diesem Zusammenhang plädierte der Oberbürgermeister dafür, nicht mit Hochmut und Besserwisserei gegenüber den Leistungen der vorhergehenden Generationen zu reagieren, sondern mit Demut; haben diese doch vielfach unter gänzlich anderen Bedingungen stattgefunden, die es zu respektieren gilt. Und er wagte ein Ausblick in die Zukunft bzw. einen Rückblick aus dem Jahr 2030 in die dann gegebene Vergangenheit seit 2021. Er sah ein erfolgreich stattgefundenes 800jähriges Stadtjubiläum, einen vollendeten innerstädtischen gymnasialen Standort, ein Freibad für die Kamenzerinnen und Kamenzer und Gewerbegebiete, die voll belegt sind. Und in dem er diese „Rückschau“ vornahm, zeigte er wichtige Arbeitsfelder für die Zukunft auf, die bewältigt werden können, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen.

Natürlich kommt man zu einem runden Geburtstag nicht mit leeren Händen und so übergab er der Leiterin der Einrichtung ein „Kamishibai“ (japanisch: Papiertheater), eine Art analoges Fernsehen, bei dem in ein Holzgestell wechselnde Bilder, begleitet von kurzen Erzähltexten, eingeschoben werden. Damit ging ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Dass die ersten zwei Silben der japanischen Bezeichnung des Papiertheaters das Wort „Kami“ bilden, welches auf das Maskottchen der Stadt verweist, kann je nach Ansicht als Omen oder Zufall bezeichnet werden.

Natürlich ergriff auch Anja Stiller das Wort und freute sich, dass viele ehemalige Kolleginnen zur „Geburtstagsparty“ anwesend sind. Da sie nur für die Zeit seit 2012 sprechen könnte, hob sie die vorgefundene Kontinuität hervor. Sie habe von der vorhergehenden Leiterin ein tolles Haus mit engagierten Kolleginnen übernommen. Mit einem guten Team sei es auch einfach, so Anja Stiller, ein gutes Arbeiten, was natürlich auch die Kinder spüren, die eine großes Vertrauen zu ihren Erzieherinnen und Erziehern haben. Dies solle unter dem Motto „Arbeiten, leben, lernen, erziehen“ auch in den nächsten 30 Jahren so bleiben.

Den Abschluss der kleinen Veranstaltung bildete ein szenisch-musikalisches Tanzspiel, bei dem sich ein Mädchen namens Rosemarie träumend ihrer Kindergartenzeit erinnert, denn sie ist Vorschulkind und wird bald den Kindergarten verlassen.

Dabei spielen wichtige Ereignisse, wie z.B. die Weihnachtszeit, die Vogelhochzeit oder Fasching eine große Rolle. All diese Abschnitte werden szenisch-musikalisch von den Kindern mit großer Begeisterung umgesetzt.

„Fazit“ für Rosemarie: Es war eine schöne Zeit, die sie im Kindergarten verleben durfte. Diese geht nun zwar zu Ende, aber daran anknüpfend und aufbauend beginnt für sie mit der Schulzeit ein neuer Lebensabschnitt.

Die Gäste staunten nicht schlecht, was hier unter der Anleitung der Erzieherinnen vollbracht wurde. Die Aufführung war ein Höhepunkt dieses Vormittags, an den sich sicher alle noch lange zurückdenken und gern erinnern werden. Vielen Dank an alle großen und kleinen Akteure!

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