Neujahrsempfang der Stadt Kamenz am 3./4. Februar

Mit einem „Herzlich willkommen zum Neujahrsempfang 2023 – Witajće k nam“ wurden die geladenen Gäste des Neujahrsempfangs, besser der beiden Neujahrsempfänge begrüßt. Nun endlich fand er wieder statt. Dabei ging es nicht darum, jetzt alle verpassten Empfänge nachzuholen. Vielmehr stand in diesem Jahr im Mittelpunkt der Einladungen die Kamenzer Wirtschaft. Diese ist – zum Glück – so zahlreich vorhanden, dass die Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen, von Handel und Handwerk bzw. aus dem Dienstleistungsgewerbe nicht an einem Abend im Rathaus versammelt werden können, so dass entschieden wurde, den Neujahrsempfang an zwei Tagen stattfinden zu lassen. Insgesamt nahmen ca. über 370 Personen teil und erlebten abwechslungsreiche Veranstaltungen. Kurzfristig hatte sich auch der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, für Freitag, den 3. Februar angesagt, so dass dadurch dieser Empfang eine besondere Note erhielt. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn auch er auch am 4. Februar in Kamenz hätte anwesend sein können, aber jeder ahnt natürlich, dass sein Terminkalender sehr voll ist.

Wie gesagt, an beiden Abenden stand die Kamenzer Wirtschaft im Mittelpunkt des Interesses und dies ganz bewusst, galt es doch nach der wirtschaftlich schwierigen Corona-Zeit seitens der Stadt den Dank auszusprechen. Hinzu kommt, dass nach Abklingen der Corona-Situation durch den Russland-Ukraine-Konflikt erneut eine Lage eingetreten ist, die – u.a. wegen der Energiefolgen, aber nicht nur deswegen – auf alle Bereiche und damit ebenfalls auf den wirtschaftlichen Bereich ausstrahlt.

Ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger gewürdigt

Natürlich und dies ist ein Höhepunkt jedes Neujahrsempfang ging es wieder um die Würdigung von Bürgerinnen und Bürger mit der „Ehrenmedaille der Stadt Kamenz“ (Fotoreihe oben; Bild 1), die sich in der Vergangenheit für Kamenz eingesetzt haben. Diese „Ehrenmedaille“, gemeinsam von der Stadt und dem Vorsitzenden der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft e.V., Dr. Rudolf Reimann, entwickelt sowie von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden dankenswerterweise seit Jahren finanziert, soll an lebende Personen, die ehrenamtlich tätig waren und sind sowie an Personen, die sich Verdienste um die Stadt Kamenz erworben haben, verliehen werden. Und so geschah es auch in diesem Jahr (Die Übersicht der Ausgezeichneten wird im nächsten Amtsblatt 07/2023 veröffentlicht.)

Ein Strauß bunter und temperamentvoll vorgetragener Melodien

Musikalisch umrahmt wurden beide Neujahrsempfänge von Steffi Lehmann. Sie stammt aus Kamenz, besser aus dem Ortsteil Biehla. Sie hat hier das Lessing-Gymnasium besucht, verdiente sich bis 2003 die ersten musikalische Sporen an der hiesigen Kreismusikschule Kamenz und startete dann – nach einer sehr intensiven Gesangsausbildung ihre Karriere als Operetten- und Opernsängerin. Begleitet wurde Steffi Lehmann vom Konzertpianisten Andreas Kühn, dessen Frau – und so schließen sich der Kreis – Gesangslehrerin von Steffi Lehmann an der Musikschule war. An beiden Abenden wussten sie das Publikum, welches ihre Auftritte mit einem kräftigen Beifall begleitete, musikalisch zu begeistern. (Fotoreihe oben; Bild 2)

Der Überraschungsgast des Abends: Ministerpräsident Michael Kretschmer

Ebenfalls mit Beifall bedacht wurde die Ansprache des Ministerpräsidenten (Fotoreihe oben; Bild 3), der neben außenpolitischen Themen, wie dem Russland-Ukraine-Konflikt, wo er vehement für ein Weiterführen der Gespräche zwischen Deutschland, resp. Europa, und Russland eintrat, besonders mit dem Blick auf die Zeit nach dem – hoffentlich bald endenden – Krieg eintrat. Kritisch reflektierte er die Energiepolitik der gegenwärtigen Bundesregierung und sprach sich für ein respektvolles Wahrnehmen unterschiedlicher politischer Positionen aus, soweit sie nicht den Grundkonsens des Grundgesetzes überschreiten oder strafrechtlich relevant sind. Ein Höhepunkt des Abends war die Eintragung des Ministerpräsidenten in das „Goldene Buch der Stadt Kamenz“. Er schrieb darin: „Mit großer Freude und Dankbarkeit trage ich mich heute in dieses Buch ein. Kamenz ist ein wunderbarer und lebendiger Ort. Ich wünsche allen Einwohnerinnen und Einwohnern Gesundheit und ein friedliches Miteinander. Ihr Michael Kretschmer – Kamenz, 3. Februar 2023“ (Fotoreihe oben; Bild 4)

Die Neujahresansprache des Oberbürgermeisters: Stolz auf das gemeinsam Erreichte und „Wie weiter!“

Gerade auch der respektvolle Umgang bei Meinungsverschiedenheiten war dem  Oberbürgermeister Roland Dantz wichtig, der besonders zum Schluss seiner Neujahrsrede (Fotoreihe Mitte; Bild 1) darauf insistierte, dass man letztendlich der deutschen Verfassung und vor allem seinem eigenen Gewissen verpflichtet sei. Er fuhr dann – angesichts des Krieges in Europa – weiter fort: „Und lassen Sie uns auch gemeinsam in einer Zeit, wo die Kriegstrommeln von einigen geschlagen werden, immer wieder für das Wichtigste, für unsere Menschen eintreten – für Frieden und Gemeinsamkeit. Dazu gehört auch, dass wir die Perspektiven des anderen einnehmen und dass wir eines für uns ausschließen, den anderen zu hassen, wo es doch so einfach ist oder viel mehr viel besser ist, den anderen zu lieben.“ Dazu wurde der Ausspruch von Pavel Stransky, einem der Überlebenden von Theresienstadt, Auschwitz und den Todesmärschen, auf einer Leinwand einblendet. (Fotoreihe Mitte; Bild 2)

Zuvor hatte der Oberbürgermeister in vielfacher Weise den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern, den Vertreterinnen und Vertretern von Handel und Handwerk und dem Dienstleistungsgewerbe für ihre Leistungen gedankt. Ohne ihr Tun, ihre Ergebnisse und Erfolge wäre Kamenz heute nicht dort, wo es steht. Stellvertretend hob er an dieser Stelle die Accumotive GmbH und Co. KG, die Sachsen Fahnen GmbH und Co. KG, die Dresdner Industrie und Wohnungsbaugesellschaft (DIW) und auch die in Kamenz ansässige IGD Installationsgesellschaft Dresden mbH hervor.

Dabei verwies er u.a. auf eine durch den Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) als Mitherausgeber der Zeitschrift KOMMUNAL veröffentlichten Studie zu den erfolgreichsten deutschen Kleinstädten (10.000 bis 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner). Hier waren knapp 900 Städte untersucht worden und Kamenz belegt immerhin Platz 27 und dies besonders aufgrund der in den letzten Jahren gezeigten Dynamik in der Entwicklung, wo Kamenz sogar auf Platz 6 kam – und dies ist eben keine Selbstbeschreibung oder Selbsteinschätzung, sondern wurde als Tatbestand objektiv von Dritten festgestellt.

Andere Themen der Rede des Oberbürgermeisters waren die Schwimmhalle (Fotoreihe Mitte; Bild 3) , wo nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden sollten, zumal durch den kreislichen Einstieg in die Körse-Therme in Kirschau sich ein konstruktiver Weg für die Unterstützung dieser Schwimmhalle abzeichnet. Natürlich ließ es das Stadtoberhaupt nicht unerwähnt, welch gemeinsamer und große Erfolg der Stadt und dem Landkreis mit der Errichtung des innerstädtischen Gymnasialstandortes, einschließlich der neuen Stadtbibliothek, gelungen sei.

Doch neben der Herausstellung dieser unbezweifelbaren Erfolge wurde von ihm auch wieder darauf verwiesen, dass es eben der Gemeinsamkeiten – auf vielerlei Ebenen – in unserer Stadt bedarf: Sei es z. B. die Wahrnehmung von Betriebs- oder persönlichen Jubiläen (Hochzeiten und Geburtstage), dass Kümmern um die Belange der Kinder (Stichwort Kindergartenbeiträge) oder auch das gemeinsame Vorbereiten und Durchführen von Feiern, wie eben das Kamenzer Forstfest, welches nur durch gemeinschaftliches Tun und Wirken in der Tradition in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde, wofür er auch dem Ministerpräsidenten für seinen Einsatz dankte. Das ganz war überwölbt von der Ausschau auf das Jahr 2025, wo die Stadt ihr 800jähriges Jubiläum begehen wird. Hierbei warb er bei den Besucherinnen und Besuchern der Neujahrsempfänge für eine tatkräftige Unterstützung dieses Jubiläums.

Natürlich dankte er im Verlauf seiner Reden für die gemeinsam erreichten Erfolge, die eben viele Mütter (Frauenpower) und Väter haben, wie – und die Reihenfolge der Aufzählung spielt hier keine Rolle – den Stadtrat, die Ortschaftsräte, die Finanzinstitute, die ortsansässigen Vereine, Verbände und Behörden, die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren, die Kulturszene der Stadt, die Kirchen, die Cityinitiative, die Verwaltung und viele andere, die hier nicht genannt werden können, aber die u.a. auch zum Teilnehmerkreis der Neujahrsempfänge zählten. (Die Neujahrsansprache des Oberbürgermeisters kann hier nachgelesen werden.)

Eine besonders selbstlose Tat mit Heldenmut im Januar 2023

Zwei Besonderheiten zu den diesjährigen Neujahrsempfängen seien noch nachgereicht. So wurde beim ersten Neujahrsempfang Reinhard Gaide aus Hausdorf, seines Zeichens auch Stadtrat, gewürdigt. Er hatte, informiert durch einen Nachbarn am 12. Januar 2023, schnell und umsichtig gehandelt, und unter Gefährdung seiner Gesundheit und seines Lebens eine 90-jährige Frau aus einem völlig verqualmten und brennenden Haus im Kamenzer Ortsteil Hausdorf gerettet. Respekt! (Fotoreihe Mitte; Bild 4)

Dank für jahrelanges ehrenamtliches Tun eines Kamenzer Vereins

War die voran geschilderte Tat eine Handlung aus der Situation heraus, ging es im zweiten Empfang um die Würdigung einer jahrelangen Vereinstätigkeit: Der Oberbürgermeister rief, stellvertretend für den Kamenzer Tschernobyl-Verein, Georg Tietzen nach vorn. Er war viele Zeit auch Vorsitzender des Vereins und hat mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern, ganz im lessingschen Sinne, das Gute getan, weil es das Gute ist. Insofern passt hier die aus diesem Anlass ihm übergebene, künstlerisch gestaltete Nathan-Ausgabe. (Fotoreihe unten; Bild 1)

Warum nicht mal seinen 55. Geburtstag bei einem Neujahrsempfang "feiern"?

Am 3. Februar beging der Lehrer am Gymnasium und Stadtrat Jens Krüger seinen 55. Geburtstag und da an diesem Tag auch ein neujahrsempfang stattfand, ließ er es sich nicht nehmen, anwesend zu sein. Dies nutzte der Oberbürgermeister und gratulierte ihm unter großem Beifall der Anwesenden. (Fotoreihe unten; Bild 2)

Ein Abend erst für die für Seele und dann für den Leib

Zu einem guten Abend, in diesem Falle zwei, gehört nicht nur ein angemessener Rahmen, was das Kamenzer Rathaus ohne Zweifel ist, es gehören nicht nur kluge Reden und kulturelle Erbauung dazu, auch der Leib will und soll erfreut werden. Diesen Part hatte die Gaststätte „Zur Eisenbahn“ übernommen, die ein schmackhaftes und vielseitiges Büffet anbot, was neben dem einen und anderen Glas Wein, an beiden Abenden noch zu einem langen Verweilen im Rathaus einlud. (Fotoreihe unten; Bild 3)

Nicht unerwähnt bleiben darf, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung sich auch hier von ihrer besten Seite zeigten, in dem sie z.B. Wein aus der Partnerstadt Alzey servierten. Und wem es mehr nach einem würzigen Schluck Bier oder einem prickelnden Mineralwasser war, kam ebenfalls auf seine Kosten. Denn die Privatbrauerei Schwerter Meißen GmbH sowie die OPPACHER Mineralquellen GmbH & Co. KG versorgten die Gäste des Abends, der von Fröhlichkeit und Gesprächen geprägt war, kostenlos mit dem begehrten „Nass“. Dafür hatte der Oberbürgermeister dem Geschäftsführer beider Unternehmen, Eric Schäffer, an beiden Abenden herzlich gedankt. (Fotoreihe unten; Bild 4)

Den abschließenden Worten des Oberbürgermeisters Roland Dantz ist nichts mehr hinzuzufügen: „Lassen Sie uns gemeinsam auch im Jahr 2023 für unsere Stadt für unsere Region und für unser Land hart arbeiten. Lassen Sie uns dort gemeinsam, wo es notwendig ist, fest auftreten. (…) Für das nun schon ein wenig fortgeschrittene Jahr 2023 wünsche ich Ihnen, Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ihren Familien, vor allem Gesundheit, Glück, wirtschaftlichen Erfolg und den Unternehmerinnen und Unternehmern gute Umsätze und vor allem zufriedene Kunden.“

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