Vertrag für VVO-Dieselnetz in Kamenz unterzeichnet

Ab 12. Dezember 2021 fährt die DB Regio AG nach gewonnener Ausschreibung auf den vier Strecken von Dresden nach Kamenz und Königsbrück, durch das Müglitztal von Heidenau nach Altenberg sowie zwischen Pirna und Sebnitz. Am 14. Oktober 2021 war der erste umgebaute Triebwagen vom Typ Desiro (VT 642) in Kamenz: Vor ihm unterzeichneten der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und die DB Regio den Vertrag für den Verkehr in den kommenden zehn Jahren.

Vertragsunterzeichnung (v.l.n.r.): Dr. Wolfgang Weinhold (Vors. Regionalleiter Marketing DB Regio AG/Regio Südost), Stephan Naue (Leiter Vertragsmanagement Sachsen DB Regio AG/Regio Südost), Landrat Michael Harig und Oberbürgermeister Roland Dantz

Das Dieselnetz im VVO wächst mit Beginn des neuen Verkehrsvertrages um knapp 0,3 Millionen Zugkilometer pro Jahr auf ein Volumen von gut 2 Millionen Kilometern. „Durch zusätzliche Mittel des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr kann der VVO eine Taktverdichtung auf der wichtigen Strecke nach Kamenz umsetzen“, erläutert Landrat Michael Harig, Verbandsvorsitzender des VVO. „Zukünftig fahren die Züge montags bis freitags zwischen 4.30 Uhr und 8.30 Uhr sowie zwischen 14.00 Uhr und 18.30 Uhr alle 30 Minuten statt bisher nur stündlich.“ Mit der Taktverdichtung sowie der umfangreich modernisierten Infrastruktur mit barrierefreien Bahnsteigen, Verknüpfungen mit den lokalen Buslinien und sechs P+R-Plätzen mit über 400 Stellplätzen erreicht die Strecke S-Bahn-Standard und wird daher zum Fahrplanwechsel in S-Bahn S 8 umbenannt.

„Die Zahl der Pendler nach Kamenz ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, da viele neue Arbeitsplätze entstanden“, betont Roland Dantz, der Kamenzer Oberbürgermeister. „Bereits heute verzeichnen wir täglich über 600 Ein- und Aussteiger am Bahnhof – eine Zahl, die mit dem neuen dichteren Takt noch gesteigert werden kann.“ Weiterhin führte Oberbürgermeister Dantz aus, „dass mit der Umsetzung dieses großartigen Vorhabens ein deutliches und vor allem praktisches Zeichen für den ländlichen Raum gesetzt wird sowie vor allem für die eingetretenen wirtschaftliche Entwicklung.“ Er erinnerte dabei an die Accumotive GmbH & Co. KG, deren Betriebssitz sich in Kamenz befindet, an die Mercedes-Benz Energy GmbH, die TD Deutsche Klimakompressor GmbH bei Straßgräbchen/Bernsdorf oder an die LINDE + WIEMANN Deutschland SE in Rauschwitz/Elstra. Das mache nicht nur die Notwendigkeit des Halbstunden-Takts klar, sondern auch die Perspektiven, wenn man z.B. bedenkt, so der Oberbürgermeister, dass in Kamenz das Werk II der Accumotive ca. 20 ha einnimmt und dort über 1.300 Beschäftige arbeiten, aber noch ca. 30 ha für die Weiterentwicklung des Industriegebietes bereitstehen. Darüber hinaus geht es, was andere Redner auch betonten, sowohl auch um die mittelständigen und kleineren Betriebe als auch die ortsansässigen Händler und Dienstleister.

Für den Betrieb des Netzes stellt die DB Regio über 100 neue Mitarbeiter ein und setzt zukünftig 21 Fahrzeuge aus ihrem eigenen Bestand ein. „Wir sind stolz, dass unser Angebot für den Betrieb des VVO Dieselnetzes den Aufgabenträger überzeugt hat. Mit guter Qualität und Zuverlässigkeit leisten wir unseren Beitrag zur Mobilitätswende Großraum Dresden. Wir haben den Anspruch, mehr Pendler für den öffentlichen Verkehr zu gewinnen und mit touristischen Angeboten in die sächsische Schweiz und das Osterzgebirge weiter zu punkten.“ beschreibt Dr. Wolfgang Weinhold, Vorsitzender der Regionalleitung Südost der DB Regio die Zielsetzung der DB Regio AG in diesem Netz.

Rund 60 Triebfahrzeugführer und 50 Kundenbetreuer werden für den Betrieb des Dieselnetzes benötigt; entsprechend der durch den VVO festgelegten Anforderungen übernimmt die DB Regio zahlreche Mitarbeiter der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB), die das Netz derzeit nach einer Notvergabe betreibt. Für die Mitarbeiter, die zum Großteil von der insolventen Städtebahn Sachsen stammen, ist die Zukunft damit gesichert.

Die Dieseltriebwagen stammen aus dem Bestand der DB Regio AG. Sie werden nach und nach innerhalb der kommenden zwei Jahre komplett renoviert und mit WLAN, Steckdosen und Bildschirmen zur Fahrgastinformation ausgestattet. Der Einsatz des ersten renovierten Fahrzeugs ist ab Februar 2022 vorgesehen.

16.10.2021

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